Schutz vor falscher Ernährung – das Beste für Kinder
Zu süß, zu fettig und zu viele tägliche Mahlzeiten haben dazu geführt, dass in Deutschland jedes 7. Kind übergewichtig und ungebremst auf dem Weg ist, zum adipösen und kranken Erwachsenen zu werden. Anlässlich der 17. Diabetes Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin in Berlin diskutierten die Experten die Pläne zum Kinderschutz durch Regulierung der an Kinder gerichteten Werbung in allen Medien.
Kinder und Jugendliche werden in den heutzutage schätzungsweise 15 bis 17-mal täglich mit Werbung für Süßigkeiten, Softdrinks und vielen hochkalorisch-ungesunden Lebensmitteln konfrontiert. Diesen Werbeattacken für industriell hochverarbeitete Produkte der Nahrungsmittelindustrie kann sich kaum ein Kind entziehen, weil sie als Dauerschleife im TV, auf dem Bildschirm im weltweiten Netz auf Smartphones, Laptops und jedem Computer jederzeit präsentiert sind. Viele Faktoren sind daran beteiligt, dass traditionelle Ernährung und Mahlzeitenstruktur aufgehoben sind. Präferiert werden dagegen fett- und zuckerhaltige Produkte.
Zu reichhaltige und unausgewogene Ernährung ist ein Hauptrisikofaktor für Übergewicht, Adipositas und Stoffwechselerkrankungen, allen voran des Glukosestoffwechsels.
Die Folgen falscher Ernährung sind für Kinder oft gravierend: es kann ein Typ 2-Diabetes entstehen, der bis vor wenigen Jahren noch ausschließlich bei älteren und übergewichtigen Menschen diagnostiziert wurde.Damit verbunden ist typischerweise das Metabolische Syndrom, welches bei den noch jungen diabetischen Patienten bereits Alterserkrankungen auslösen kann.
Adipöse Kinder leiden unter Bewegungsstörungen und Gelenküberlastung. Der Stoffwechsel für Glukose und Lipide ist gestört. In der Folge steigt der Blutdruck die erhöhten Blutfette tragen zu frühzeitigen Ablagerungen an der Gefäßwand bei, was einen Durchblutungsmangel für wichtige Organe nach sich zieht. Die resultierenden Risiken treten Herzinfarkt oder Schlaganfall bereits in frühem Erwachsenenalter auf.
Stigmatisierungen, Hänseleien oder Mobbing in der Schule und im Familien- oder Freundeskreis sind an der Tagesordnung. Selbst die ärztliche Untersuchung kann für übergewichtige Kinder und Jugendliche zur Strapaze werden; dazu reicht bereits ein bemitleidender oder kritischer Blick des medizinischen Personals auf die Fettansammlungen.
Herablassende und diskriminierende Begegnungen im sozialen Umfeld verletzen das Selbstwertgefühl und belasten die psychische Gesundheit der heranwachenden Kinder und Jugendlichen. Sie ziehen sich zurück, und leben ihre depressiven Gefühle oft mit stundenlangen Kriegs- und Kampfspielen am Computer aus. In Isolation mit dem Computer und Vermeidung von Bewegung oder Sport im Freien führt entstehen Einsamkeit und depressiven Gefühle. Solchen negativen Gefühlen wird durch frustrane Zufuhr großer Mengen von Chips, Schokolade und übergroßen Portionen bei den Mahlzeiten begegnet. Aus dieser Spirale herauszukommen, ist unendlich schwer, und aus übergewichtigen/adipösen Kindern werden nicht selten multiple kranke Erwachsene.