Digitale Unterstützung bei Diabetes mellitus bedeutet Lebenszeitprävention
Wir gehen von einer hohen Dunkelziffer nicht diagnostizierter Diabeteserkrankungen aus, sagte Dr. Tobias Wiesner von der Universitätsklinik Leipzig anlässlich des online-Expertengesprächs „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7 PLUS“. Bereits seit mehr als 15 Jahren besteht die von Sanofi initiierte Aktion. Vor der COVID-Pandemie fand die Aktion bundesweit in Einkaufszentren statt. Interessierte Besucher konnten dort Risiko-Checkbögen zur Früherkennung einer Diabeteserkrankung ausfüllen.
Früherkennung und Prävention eines Diabetes mellitus sind große Herausforderungen für alle jene Ärztekollegen, die mit dieser Störung des Glukosestoffwechsel als Endokrinologen/Diabetologen in der täglichen Praxis konfrontiert sind. Eine nicht diagnostizierte diabetische Stoffwechsellage entzieht sich der Therapie und setzt die Betroffenen über kurz oder lang den schädigenden Konsequenzen dieser Erkrankung aus.
Aufklärung und ein hoher Informationstransfer sind notwendig, um auch dieses Kollektiv durch Schulungen und Motivation zur Lebensstilanpassung bei der Ernährung und vermehrter sportlichen Aktivität zu führen. Ein Risikocheck beginnt mit der Anamnese unter Berücksichtigung von Lebensalter und Geschlecht, sowie die Messung des Cholesterinwertes, von Blutdruck und Taillenumfang.
Weit verbreitet sei die Fehleinschätzung, dass ein Diabetes allein mit Medikamenten zu therapieren sei; für Wiesner stehen nach wie vor die verschiedenen Insuline im Zentrum der Diabetes-Behandlung. Für Menschen mit Typ 1-Diabetes bezeichnete er Insulin als lebensrettende Substitution!
Für Menschen mit Typ 1-Diabetes bezeichnete er Insulin als lebensrettende Substitution!In Kombination mit moderner Technik, wie die Messung der Blutglukose mittels eines Sensors, und die daran adaptierte Insulingabe mit einer Pumpe erlaubt ein normales Altwerden und lässt kaum Einschränkungen der Lebenserwartung befürchten. Außerdem erfasst diese Messung mehr als nur die situativen Hba1c-Werte, sondern – in zunehmend mehr Fällen – auch die TIR (time-in-range) auszuweisen. Dies lässt Aussagen über korrigierte Insulindosierungen zu, um möglichst langanhaltende, stabile Blutzuckerwerte während des Tages und auch in der Nacht zu erreichen. Auf diese Weise können Hypoglykämien vermieden werden, vor allem die schweren nächtlichen Ereignisse.
In Kombination mit moderner Technik, wie die Messung der Blutglukose mittels eines Sensors, und die daran adaptierte Insulingabe mit einer Pumpe erlaubt ein normales Altwerden und lässt kaum Einschränkungen der Lebenserwartung befürchten. Außerdem erfasst diese Messung mehr als nur die situativen Hba1c-Werte, sondern in zunehmend mehr Fällen – auch die TIR (time-in-range) auszuweisen. Dies lässt Aussagen über korrigierte Insulindosierungen zu, um möglichst langanhaltende, stabile Blutzuckerwerte während des Tages und auch in der Nacht zu erreichen. Auf diese Weise können Hypoglykämien vermieden werden, vor allem die schweren nächtlichen Ereignisse.
Im Fällen mit Typ 2-Diabetes hat die wissenschaftliche Forschung verschiedene blutzuckerregulierende Innovationen entwickelt, die – meist zusätzlich zu Insulin – das Erreichen der Blutzuckerwerte im Normbereich unterstützen. Besonders für Menschen mit einem langjährig bestehenden Diabetes mellitus besteht das Risiko, dass die insulinproduzierenden Betazellen sich erschöpfen und ihre Funktion einstellen.
„Insulin ist unzweifelhaft das Therapeutikum, welches am richtigen Ort und zur richtigen Zeit eingesetzt zur Normalisierung des Blutzuckers und zur Prävention von Begleit- und Folgeerkrankungen wesentlich beiträgt“, so der Referent.
Er plädierte für einen optimalen Dialog zwischen Arzt und Patient, der mit digitaler Unterstützung, beispielweise durch Apps, zu jeder Zeit den Arzt zum Tagesprofil der Glukosewerte informiert, der in direkter Response therapeutische Dosisanweisungen oder andere Hinweise für die Regulierung des Blutzuckers übermittelt (Ernährung, Sport). Immerhin handelt es sich bei Diabetes um eine interdisziplinäre Erkrankung, so Wiesner und bezeichnete die digitalisierten Dialoge als wichtiges Instrument zur Lebensstilprävention.