Die Wechseljahre erschweren die Gewichtskontrolle
Die Wechseljahre, das sogenannte Klimakterium beginnt bei den meisten Frauen ab dem 45.Lebensjahr, die von dauerhaften Veränderungen im Körper der Betroffenen begleitet werden. Die monatliche Regelblutung wird zunächst unregelmäßig empfunden, sie tritt immer seltener auf und bleibt schließlich ganz aus. Die Perimenopause, die mehrere Jahre andauern kann, wird abgeschlossen, wenn die Postmenopause beginnt, d.h. wenn ein Jahr lang keine Regelblutung mehr aufgetreten ist.
Die Ausschüttung des weiblichen Hormons Östrogen in den Blutkreislauf geht konstant und deutlich zurück, sodass ein hormonelles Ungleichgewicht zugunsten des männlichen Hormons Testosteron entsteht. Damit zusammen hängen die typischen Symptome, die als Hitzewallungen beschrieben sind, die für manche Frauen sehr heftig ausfallen und stark belastend sind. Auch nächtliche Schweißausbrüche werden geschildert, ebenso wie die Veränderung der psychischen Stabilität, die mit Angstzuständen den Betroffen zusetzt.
Bei vielen Frauen verändert sich die Behaarung im Gesicht, die dem männlichen Bartwuchs ähneln kann.
Der Östrogenmangel entzieht den Knochen Mineralstoffe und es kann eine Osteoporose beginnen, die Knochen- und Wirbelbrüche nach sich zieht. Nicht selten kommt es im höheren Lebensalter zu einer Schenkelhals-Fraktur.
Vor der Zeit der Menopause ist Östrogen das wichtigste Hormon im weiblichen Körper und bietet einen wesentlichen Schutzfaktor vor Herz-Kreislauferkrankungen. Die Verteilung der Fettzellen bei jüngeren Frauen findet sich vorwiegend im Hüftenbereich und an den Oberschenkeln. Mit abnehmender Östrogenkonzentration und dem relativen Überwiegen des Testosteronspiegels sammeln sich die Fettzellen bevorzugt in der Taille und im Bauchbereich an. Die typisch weibliche Fettverteilung wird als Birnenform beschrieben. Nach der Menopause und mit der Verschiebung der Fettzellen zum Bauch und zur Taille erreichen die betroffenen Frauen eine eher männliche Statur der Apfelform aufgrund vermehrter Bauchfettansammlungen. Diese Veränderung bedingt nicht nur, dass Kleider und Rock- oder Hosenbund nicht mehr passen, sondern es führt zu einem bedrohlichen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die als Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen bekannt sind, und mit einem drohenden Diabetes mellitus gesundheitlich schwer zu Buche schlagen. Das hohe Diabetesrisiko lässt sich auch damit begründen, dass der Glukose-Stoffwechsel durch die hohen Blutfettkonzentrationen gestört werden kann.
Atherosklerose, Arthrose, Gefühlsschwankungen bis hin zu depressiven Phasen sind häufige Begleiter der Wechseljahre und des Älterwerdens. Auch die Gefahr nimmt zu, bestimmte Krebserkrankungen durch relevante Vermehrung des Bauchfettes entstehen zu lassen. Gleichzeitig steigt die Konzentration der Blutfette an, das Cholesterin, das Lipoprotein (a) und der Triglyceride werden bedrohlich hoch und lassen die Gefäßverkalkung (Atherosklerose) mit allen bekannten Konsequenzen weiter fortschreiten.
Mit zunehmenden Lebensjahren bildet sich auch die Arbeitsmuskulatur zurück, die einen großen Anteil am täglichen Kalorienverbrauch hat. Der geringer werdende Stoffwechsel von Energie und Fetten wirkt sich direkt auf den Kalorienbedarf aus. Frauen in der Menopause sollten daher ihren Kalorienzufuhr senken oder vermehrt Kalorien verbrauchen durch höhere körperliche Aktivität mit Sport und Bewegung, wenn sie ihr Körpergewicht halten wollen.
Durch den veränderten Stoffwechsel der Frauen nach der Menopause fällt es extrem schwer nicht zuzunehmen. Immerhin zeigt die Statistik, dass es bei etwa 40 Prozent der Frauen in dieser Lebensphase zum Gewichtsanstieg und zur Veränderung der Köperform kommt, die jeder Diät hartnäckig Widerstand leistet. Nach der Menopause scheinen fast alle Methoden zur Gewichtsreduktion zum Scheitern verurteilt. Selbst wenn mühsam und langwierig einige Kilos abgespeckt wurden, finden diese sich mit der Rückkehr zu normalem Essen bald wieder auf den Hüften. So startet oft ein immer neuer, verzweifelter Versuch, mit anderen Diäten erfolgreicher zu sein, aber fast alle Diäten münden im erneuten Anstieg des Körpergewichts, sogar oft weit über das Ausgangsgewicht hinaus.