Gen-Mutation bei Kindern mit Adipositas 

Februar 9th, 2024 by

Zu den weltweit häufigsten Todesfällen führt die Adipositas mit ihren multiplen Begleiterkrankungen. Die Ursachen für die Entstehung einer Adipositas bereits im frühen Kindesalter ist bei weitem noch nicht ausreichend erforscht und entschlüsselt. Bisher wird eine falsche Ernährung bei gleichzeitig geringer körperlicher Aktivität für die krankhaften Fettansammlungen als wesentliche Begründung angegeben. 

Ein Forscherteam der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig hat nun einen neuen Mechanismus entdeckt, der mit dem oft extremen Übergewicht bei Kindern in Zusammenhang gebracht werden kann. So soll eine genetische Veränderung zur ungewöhnlichen Expression eines Gens führen, welches mit der Kontrolle des Hungergefühls in Zusammenhang gebracht werden kann. Diese neuen und wichtigen Erkenntnisse wurden im renommierten Fachjournal „NatureMetabolism“ publiziert.

Weil noch viele Fragen zur Entstehung der Adiposität unbeantwortet bleiben, steht doch zu mindestens die Beteiligung von mehreren – bekannten und unbekannten – Faktoren, die für die Entstehung und Progression verantwortlich sind. So können auch genetische Beteiligungen eine nicht unerhebliche Rolle spielen.  Bei den meisten von Übergewicht und Adipositas betroffenen Kindern sind das Zusammenwirken ungesunder Lebensbedingungen sowie eine erbliche Veranlagung mit sogenannten polygenetischen Defekten mit verantwortlich bei der Entstehung von starkem Übergewicht bereits im Kindesalter. 

Die Forscher und Forscherinnen der Universitätsklinik Leipzig und des Helmholtz-Instituts für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG) des Helmholtz Munich wollen die seltenen Fälle monogener Adipositas identifizieren. Bei dieser Form der Adipositas ist der Defekt in einem einzelnen Gen ursächlich für die Entwicklung dieser Erkrankung. 

Die von dieser Genmutation betroffenen Personen zeigen oft schon in früher Kindheit ein gestörtes Sättigungsgefühl, und sie leiden an unstillbarem Hunger. 

Bei der Untersuchung von Gewebeproben bei einem Mädchen mit ausgeprägtem Übergewicht konnten die Leipziger Wissenschaftler erkennen, dass ein bestimmtes Gen, nämlich das Agouti-Signalprotein-Gen (ASIP) in hohen Maßen in Zellen produziert wird, in denen es normalerweise niemals vorkommt. Gefunden wurde es zum Beispiel in Fettzellen, in weißen Blutkörperchen und in neuronalen (zum Nervengewebe gehörenden) Zellen. 

Die Projektleiterin und Professorin für Pädiatrische Forschung und Kinderärztin Antje Körner sprach von dieser Entdeckung als ein Puzzlestück zur Forschung monogener menschlicher Adipositas. Es sei auch ein Beweis für die Bedeutung der zentralen molekularen Regelungsmechanismen der Energiebilanz und des Körpergewichts. Eingebunden über sogenannte Melanocortin 4 Rezeptor Neurone beim Menschen bietet diese Erkenntnis die einzigartige Möglichkeit, um solche Mechanismen zu untersuchen. 

Die Art der Mutation, die in der aktuellen Studie gefunden wurde, ist dem üblichen genetischen Screening-Algorithmen bisher entgangen. Nun könnten auch die vielen unentdeckten Betroffenen durch gezieltes Screening mit der identischen Mutation aus der Leipziger Adipositas-Kohorte identifiziert werden. 

Professor Dr. Mathias Blüher, Direktor des HI-MAG glaubt, dass sie mit dieser Entdeckung in der Lage sind, die Strategien zur Identifizierung ihrer Patienten mit monogenetischer Adipositas neu überdenken zu können. Das ultimative Ziel dieser Forschung sei es, die Erkenntnisse in zukünftige personalisierte Behandlungsmöglichkeiten der Adipositas zu übertragen.

Gewichtsreduktion bei Adipositas ist lebenslange Aufgabe

Februar 8th, 2024 by

Ein großer Teil der Bevölkerung ist der Meinung überwiegend gesunde Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Das geht als Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey hervor, die im Auftrag der Kranken- und Pflegeversicherung Knappschaft durchgeführt wurde. Studien zum Körpergewicht in der Bevölkerung können diese Eigenbewertung nicht bestätigen. Eine Erhebung von Eurostat aus dem Jahr 2021 belegt, dass bei 61 Prozent der deutschen Männer und bei 47 Prozent der deutschen Frauen relevantes Übergewicht oder Adipositas vorliegt. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer dieser Befragung waren der Meinung sich sehr gesund oder eher gesund zu ernähren. Nur 21 Prozent sagten aus sich weniger gesund zu ernähren und 4,2 Prozent konsumierten ungesunde Nahrungsmittel. 

Diese Zahlenangaben stehen in einem krassen Missverhältnis zu den tatsächlichen Essgewohnheiten der deutschen Bevölkerung. Nach der Erhebung von Eurostat zeigt die Waage bei 54 Prozent – und damit bei mehr als jedem zweiten Bundesbürger – einen Body-Mass-Index (BMI) jenseits von 25 kg/qm an. Normalgewicht besteht nach der Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) bei einem BMI zwischen 18 bis 25.

Übergewicht und Adipositas sind vorwiegend das Resultat einer ungesunden Ernährung und Bewegungs-Verweigerung. Viele Süßigkeiten und zu große Portionen aus fettreichen Mahlzeiten, öffnen die Tür für multiple Gesundheitsrisiken: Adipositas ist seit Jahren als Krankheit definiert, die das Auftreten von Diabetes mellitus, Gefäß- und Herz-Kreislauferkrankung fördert. 

Die Daten der Knappschaft zeigen deutlich, dass die Inzidenz der bedrohlichen Gesundheitseinschränkung mit jedem Lebensjahr ansteigt, und mit zunehmendem Lebensalter die Herz-Kreislauf-Gesundheit mehr und mehr eingeschränkt ist. Als Komorbidität treten regelmäßig Bluthochdruck, Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Arteriosklerose (Ablagerungen an den Gefäßwänden bis Gefäßverschluss) auf. 

Am deutlichsten wird dies beim Nachlassen der Gefäßfunktion, wie die Auswertung zeigt. In der Gruppe der 50 bis 60-Jährigen sind bereits rund 47 Prozent von Gefäßerkrankungen betroffen, im Alter zwischen 80 und 90 Lebensjahren weisen mehr als 90 Prozent diese, das Herz-Kreislaufsystem bedrohende Veränderung auf. 

Neun von zehn Menschen behaupten gesund zu Essen. Dennoch ist der Verbrauch von Zucker pro Person, dem Hauptverantwortlichen für Diabetes, seit den 1970ger Jahren nicht zurück gegangen. Der Zuckerverbrauch liegt nach wie vor pro Person bei 30 kg im Jahr. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zeigt in einer Erhebung, dass 30 Prozent der Menschen in Deutschland täglich zu süße – oder zu salzige Snacks verzehren, zusätzlich zu den regulären Mahlzeiten. 

Wen wundert die Zahl von rund zwei Millionen übergewichtiger Kinder hierzulande? Nichts ist so schwer wie Ernährungsgewohnheiten aus der Kindheit zu ändern. 

Viele Ansätze in Kitas oder Schulen zur Information und Prävention des Übergewichts sind bereits gescheitert. Die oft schwer verständlichen Lebensmittelkennzeichnungen wurde nich zur Erfolgsgeschichte. Es wurde nie so viel geschrieben und diskutiert über die Ursachen und Vermeidung von Übergewicht. Erwachsene informieren sich in den unterschiedlichen Zeitungen oder im Internet zu den kaum überschaubaren Angeboten Gewicht zu reduzieren. Einigen gelingt es vielleicht für kurze Zeit das Essverhalten zu ändern und so das Körpergewicht zu senken. 

Erfolg beim Abnehmen kann mit diversen Diäten erzielt werden. Nach der Rückkehr zu den alten Ernährungsgewohnheiten steigt das Gewicht schnell wieder an und es wird nach der nächsten Diät Ausschau gehalten. Damit beginnt sich der bekannte JoJo-Effekt etablieren. Von Adipositas und starkem Übergewicht wieder ein normales Körpergewicht zu erreichen und  zu halten, sollte zur Lebensaufgabe und Kompetenz in Sachen gesundem und maßvollem Essen sowie regelmäßiger körperlicher Aktivität werden. 

Nächtliche Atempausen schaden dem Herz-Kreislaussystem

Januar 5th, 2024 by

Zu den am häufigsten auftretenden Schlafstörungen gehört die Schlafapnoe. Diese Erkrankung verursacht während des Schlafens wiederholten Aussetzer der Atmung. Nach diesen Atempausen kommt es zu kurzfristiger Wachphase, die von der schlafenden Person aber nicht oder kaum bemerkt wird. Bei einigen Patienten mit dieser Schlafstörung halten die Apnoephasen oft mehr als 10 Sekunden an, und enden in einer extrem vertieften Atmung, vergleichbar mit dem heftigen Ringen nach Sauerstoff bei zu langer Zeit unter Wasser. 

Ein gesunder und erholsamer Nachtschlaf ist aber enorm wichtig für die Regeneration aller Körperzellen, auch die des Gehirns, die während des Schlafens ausreichend Energie für die Anforderungen des nächsten Tages aufladen können. Dazu werden unterschiedliche Stoffwechselprozesse reguliert, beispielsweise die Metabolisierung des Zuckerstoffwechsels und die Fettverwertung. 

lebenswichtige Hormone werden bereitgestellt und dem Biorhythmus des Menschen angepasst, so dass zur richtigen Zeit am Tage oder während der Nacht die jeweils erforderlichen Zellfunktionen zur Aktivität und Anstrengung, (Bewegung, Beruf, Sport, Nahrungsaufnahme) zur Verfügung stehen,, sowie diejenigen, die die Ruhe oder Schlafenszeiten modulieren. Beispielsweise werden Adrenalin und Cortisol als Stresshormone am Tage, oder das Melatonin als Schlafhormon chronobiologisch während der Nacht gebraucht So stehen Hormone zum richtigen Zeitpunkt dem Organismus, dem Stoffwechsel und den Organen zur Verfügung.

Kommen diese Atempausen während der Nacht häufiger pro Stunde vor, lässt sich eine moderate (15) und schwere Schlafapnoe (30) unterscheiden. Um dies korrekt darzustellen und zu dokumentieren, ist für den Patienten ein Aufenthalt im Schlaflabor erforderlich. Hier wird über eine Überwachung der nächtlichen Atemfrequenzen und Atemaussetzer ein Schlafprofil erstellt, indem die Zahl und die Länge der Atempausen aufgezeichnet werden.

Mit den nächtlichen Apnoen entsteht ein sich wiederholender Sauerstoffmangel für alle Körperzellen und die Organe. Dies löst enormen Stress für den Organismus aus, weil Sauerstoff für die geregelte Zellfunktion benötigt aber in zu geringer Konzentration aufgenommen wird.

In der Konsequenz reagieren die Strukturen des Herzkreislaufsystems mit hohem Blutdruck und beschleunigtem Herzschlag. Mit solchen Symptomen entwickelt sich ein hohes Risiko für einen Herzinfarkt, für zunehmende Herzschwäche oder einen Schlaganfall! Aufgrund dessen sollte unbedingt im Schlaflabor die ärztliche Diagnose erstellt und eine interdisziplinäre, konsequente Behandlung in Anspruch genommen werden. Da es sich um einen etablierten Risikofaktor für Hypertonie Herzinfarkt, oder Herzschwäche handelt,  kann es zu frühzeitiger Sterblichkeit führen

Spezialisten für Schlafmedizin, für Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenärzte und ein interdisziplinär geschultes Team suchen Hand-in-Hand nach der Ursache, die die nächtlichen Atemaussetzer auslösen. 

Vorwiegend wird mehr oder weniger schweres Schnarchen bei den Patienten festgestellt. Auch eine Verlegung der Atemwege durch die zurücksinkende Zunge während des Schlafes kann die Sauerstoffnot begründen. Oft lässt sich die Schlafapnoe nicht mit Medikamenten behandeln, dann wird dem Betroffenen eine Schlaf/PEP-Schnarchmaske verordnet, die mit geringem Druck die Atmung regelmäßig unterstützt und das Schnarchen und die Atemstillstände verhindern kann.

Gegen besseres Wissen bleibt Hürde gegen Rauchstopp hoch

Dezember 14th, 2023 by

Eine neue Studie zur Erkennung der Barrieren, die den Rauchstopp erschweren, integrierte mehr als 1000 Raucher und Raucherinnen. Auffallend war die Aussage von mehr als 55 Prozent der Befragten, die erklärten, dass sie derzeit nicht für einen Rauchstopp motiviert seien. Die überwiegende Zahl (51,6 Prozent) gaben an, dass sie gerne Zigaretten rauchen; die damit am häufigsten genannte Hürde für einen Rauchstopp.

Eine neue Studie zur Erkennung der Barrieren, die den Rauchstopp erschweren, integrierte mehr als 1000 Raucher und Raucherinnen. Auffallend war die Aussage von mehr als 55 Prozent der Teilnehmer, die erklärten, dass sie nicht für einen Rauchstopp zu motivieren seien. Die überwiegende Zahl (51,6 Prozent) gaben an, dass sie gerne Zigaretten rauchen; dies wäre demnach die höchste Hürde für einen Rauchstopp.

Auch Prägungen aus dem sozialen Umfeld wurden als Grund angegeben mit dem Rauchen bereits in jungen Jahren begonnen zu haben: für 41 Prozent, bzw 76 Prozent der weiblichen Teilnehmer spielte das Rauchen der Eltern oder im engen Verwandten- und Freundeskreis eine prägende Rolle.

Ganz wesentlich tragen auch falsch verstandene oder fehlinterpretierte Information zur Fortsetzung des Rauchens von Zigaretten bei: So gingen 67,2 Prozent davon aus, dass das relative Gesundheitsrisiko von E-Zigaretten und Tabakerhitzern identisch hoch oder höher sei als das Risiko brennende Zigaretten zu rauchen.

im Vergleich dazu schätzen 81,5 der männlichen und weiblichen Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern deren Gesundheitsschädlichkeit erheblich niedriger ein. Das Wissen um diese Art der harm-reduction (Schadens-minimierung) hatte bei 88 Prozent entscheidend für den Umstieg auf die Alternative ohne Schadstoffe aus dem Verbrennungsvorgang geführt. Nach einer kurzen Phase, in der sowohl Zigaretten als auch die Alternativen genutzt wurden, konnten sich 51 Prozent komplett auf die weniger gesundheits-schädliche Alternative entscheiden.

Diese von der GfK und Philip Morris GmbH realisierte Umfrage zu den Barrieren des Rauchstopps bestätigt, dass in Deutschland die Motivation zum Rauchstopp noch immer eher gering ist und das „Ich rauche gerne“ die höchste Hürde für das Einstellen der gesundheitlich riskanten Rauchgewohnheit darstellt.

„Verglichen mit aktuellen Raucherinnen und Rauchern sind diejenigen, die auf E-Zigaretten und Tabakerhitzer umgestiegen sind, erheblich besser informiert über die Entstehung und Bedeutung von Schadstoffen aus der Tabakverbrennung, und wissen diese primäre Ursache für die gesundheitsschädigende Wirkung des Zigarettenrauchens zu meiden.

 Für 88 Prozent ist diese Erkenntnis zum ausschlaggebenden Motiv für den Wechsel zu alternativen Nikotinprodukten geworden, betonte Dr. Alexander Nussbaum, Head of Scientific & Medical Affairs von Philip Morris GmbH.

Schutz vor falscher Ernährung – das Beste für Kinder

Dezember 5th, 2023 by

Zu süß, zu fettig und zu viele tägliche Mahlzeiten haben dazu geführt, dass in Deutschland jedes 7. Kind übergewichtig und ungebremst auf dem Weg ist, zum adipösen und kranken Erwachsenen zu werden. Anlässlich der 17. Diabetes Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin in Berlin diskutierten die Experten die Pläne zum Kinderschutz durch Regulierung der an Kinder gerichteten Werbung in allen Medien. 

Kinder und Jugendliche werden in den heutzutage schätzungsweise 15 bis 17-mal täglich mit Werbung für Süßigkeiten, Softdrinks und vielen hochkalorisch-ungesunden Lebensmitteln konfrontiert. Diesen Werbeattacken für industriell hochverarbeitete Produkte der Nahrungsmittelindustrie kann sich kaum ein Kind entziehen, weil sie als Dauerschleife im TV, auf dem Bildschirm im weltweiten Netz auf Smartphones, Laptops und jedem Computer jederzeit präsentiert sind. Viele Faktoren sind daran beteiligt, dass traditionelle Ernährung und Mahlzeitenstruktur aufgehoben sind. Präferiert werden dagegen fett- und zuckerhaltige Produkte.

Zu reichhaltige und unausgewogene Ernährung ist ein Hauptrisikofaktor für Übergewicht, Adipositas und Stoffwechselerkrankungen, allen voran des Glukosestoffwechsels. 

Die Folgen falscher Ernährung sind für Kinder oft gravierend: es kann ein Typ 2-Diabetes entstehen, der bis vor wenigen Jahren noch ausschließlich bei älteren und übergewichtigen Menschen diagnostiziert wurde.Damit verbunden ist typischerweise das Metabolische Syndrom, welches bei den noch jungen diabetischen Patienten bereits Alterserkrankungen auslösen kann. 

Adipöse Kinder leiden unter Bewegungsstörungen und Gelenküberlastung. Der Stoffwechsel für Glukose und Lipide ist gestört. In der Folge steigt der Blutdruck die erhöhten Blutfette tragen zu frühzeitigen Ablagerungen an der Gefäßwand bei, was einen Durchblutungsmangel für wichtige Organe nach sich zieht. Die resultierenden Risiken treten Herzinfarkt oder Schlaganfall bereits in frühem Erwachsenenalter auf. 

Stigmatisierungen, Hänseleien oder Mobbing in der Schule und im Familien- oder Freundeskreis sind an der Tagesordnung. Selbst die ärztliche Untersuchung kann für übergewichtige Kinder und Jugendliche zur Strapaze werden; dazu reicht bereits ein bemitleidender oder kritischer Blick des medizinischen Personals auf die Fettansammlungen. 

Herablassende und diskriminierende Begegnungen im sozialen Umfeld verletzen das Selbstwertgefühl und belasten die psychische Gesundheit der heranwachenden Kinder und Jugendlichen. Sie ziehen sich zurück, und leben ihre depressiven Gefühle oft mit stundenlangen Kriegs- und Kampfspielen am Computer aus. In Isolation mit dem Computer und Vermeidung von Bewegung oder Sport im Freien führt entstehen Einsamkeit und depressiven Gefühle. Solchen negativen Gefühlen wird durch frustrane Zufuhr großer Mengen von Chips, Schokolade und übergroßen Portionen bei den Mahlzeiten begegnet. Aus dieser Spirale herauszukommen, ist unendlich schwer, und aus übergewichtigen/adipösen Kindern werden nicht selten multiple kranke Erwachsene.