Adipositas und Psyche – eine komplexe Komplikation

Dezember 12th, 2017 by

Bei einer Adipositas stehen unterschiedliche psychologische Aspekte in der Diskussion, die wesentlich teilhaben an der Gewichtsentwicklung. Sie spielt eine Rolle bereits bei der Entstehung von Übergewicht und Adipositas, psychische Erkrankungen lassen sich mit der Adipositas in Verbindung bringen, das Abnehmen und die langfristige Sicherung des Abnehmerfolgs können für die Psyche eine kaum zu bewältigende Herausforderung sein.
Einerseits ist die Beteiligung der genetischen Ausstattung ein wesentlicher Aspekt für die Gewichtsentwicklung eines Menschen. Es sind mehrere und unterschiedliche Gene dafür verantwortlich, deren Variabilität nicht leicht zu entschlüsseln ist. Die veränderten gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen, hoher Druck in der Arbeitswelt und der Familie, inaktiver Lebensstil mit Bewegungsmangel und extremer Nutzung moderner Medien, eine schier unzählbare Menge ubiquitär verfügbarer energiedichter Nahrungsmittel spielen eine enorme Rolle bei Entwicklung vom Normal – zum Übergewicht und zur Adipositas.
Im Einzelfall können allerdings die psychischen Probleme eines Menschen eine der Hauptursachen einer fehlgesteuerten Gewichtsentwicklung sein. Das Essen wird nicht nur zur Sättigung des alimentären Hungers, sondern nicht selten zur Besänftigung psychisch belastender Effekte genutzt. Seelische Probleme werden dann besser ertragen, depressive Verstimmungen werden durch zu viel Nahrung – aber auch durch Nahrungsverweigerung – oft gelindert. (mehr …)

Ist das Mikrobiom des Darm gestört, sinkt die Energielieferung an die Zellen

Dezember 12th, 2017 by

In der Zelle befinden sich Kraftwerke zur Energiebereitstellung, die Mitochondrien, von denen die Zellen mit Adenosintriphosphat (ATP) zur energetischen Sicherstellung der Zellfunktion versorgt werden. Diese Energie wird auch gebraucht, um sich vor äußeren Angriffen zu schützen, sowie zur Reparatur und Regeneration der Zellverbände.
Die Mitochondrien besitzen eine eigene DNA (mtDNA), sind zur eigenen Proteinsynthese befähigt und von einer inneren und äußeren Membran umgeben, die sich deutlich voneinander unterscheiden. Damit kann aus dem Adenosindiphosphat zur Energiebereitstellung Adenosintriphosphat synthetisiert werden.
Zellen mit hohem Energieverbrauch verfügen über besonders viele Mitochondrien im Zellinneren. Dazu gehören die Muskelzellen, die Nervenzellen sowie alle Sinneszellen und die Herzmuskelzellen. Mit zunehmender Belastung benötigen alle Zellen auch ein Mehr an Energie. Die Menge der Mitochondrien nimmt durch Wachstum und Aussprossung zu; auf diesem Weg findet eine Anpassung an den Energiebedarf der Zellen statt. (mehr …)

Ist die Leber verantwortlich für diabetische Folgeschäden?

Dezember 12th, 2017 by

Als Folge- und Begleiterkrankung des Diabetes mellitus stehen die Gefäßschädigung, Atherosklerose und Herz-Kreislauferkrankungen im Fokus der pathophysiologischen Diskussion. Immerhin befinden sich Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems mit 75 -Prozent an der Spitze der Krankenhauseinweisungen und verursachen 50 Prozent der kardiovaskulären Todesfälle.
Es werden vordergründig nicht die hohen Blutglukosespiegel dafür verantwortlich gemacht, sondern Gefäßkomplikationen und Durchblutungsstörung den erhöhten Blutdruck- und Lipidwerten sowie dem Phänomen von Übergewicht und Adipositas. Selbst wenn die Blutglukose gut eingestellt ist, besteht ein hohes Risiko für das Auftreten von Gefäßschädigungen. Das bedeutet, dass Diabetologen und Hausärzte verstehen sollten, welche Pathophysiologie diesen Folgeschäden zugrunde liegt.
Es sollten insbesondere die mit Hyperlipidämie und Hypertonie auftretenden Entzündungsprozesse in den Gefäßen untersucht werden, die bei zahlreichen Stoffwechselstörungen auftreten. Diabetes und Adipositas werden regelmäßig von hohen Entzündungswerten begleitet, die für multiple Langzeitschäden verantwortlich gemacht werden. (mehr …)

Lebensstiländerung will trainiert sein

Januar 18th, 2017 by

Die Adipositas ist als schweres Übergewicht definiert bei einem Body Mass Index (BMI), jenseits von 27 kg/m2 , bei dem vor allem die bauchbetonte Fettansammlung mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden ist.

Dass jeder zweite in Deutschland an Übergewicht leidet, zeigt sich schon im normalen Straßenbild: es entsteht der Eindruck als sei Übergewicht und Adipositas die neue Normalität, weil man immer weniger Menschen mit Normalgewicht begegnet, wenn man unterwegs ist. Unter diesen Bedingungen ist es verstehbar, wenn die Betroffenen ihr Übergewicht als eine kosmetische Abweichung interpretieren und sich mit den überschüssigen Fettablagerungen im Alltag arrangieren. Sie tragen schwer an der täglichen Überlastung ihrer Gelenke, der Muskulatur und vieler inneren Organe. Die Lebenserwartung ist verkürzt und die Lebensqualität reduziert. Es ist statistisch belegt, dass nur ca. 15 Prozent der adipösen Personen eine normale Lebenserwartung erreicht. Überdurchschnittlich häufig zeigen sich diverse Erkrankungen wie Bluthochdruck, vermehrte Blutfettkonzentration, erhöhte Blutzuckerwerte bis hin zum manifesten Diabetes Typ 2, und auch die Harnsäurespiegel im Plasma sind zu hoch. Diese konstant vorhandene und krankhafte Veränderung der Laborwerte und Messparameter erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Arteriosklerose, das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden ist gravierend. Mit der Gefäßverkalkung wird die Durchblutung der Beine beeinträchtigt, besonders betroffen sind die kleinsten Gefäße von Herz, Nieren und den Augen, die dabei erheblichen Schaden erleiden können. (mehr …)

Ist der Sollwert bei Adipösen verstellt, besteht ein lebenslanges Problem

Januar 18th, 2017 by

Bei einer Adipositas handelt es sich keinesfalls um eine Essstörung, sondern um eine eigenständige Erkrankung, bei der die körpereigene Physiologie gegen das Abnehmen ankämpft. Unabhängig davon, wie eine Adipositas entstanden ist, wird jedes Gramm zugenommenen Körpergewichts für immer verteidigt durch die physiologischen Mechanismen.
Dabei spielt das Fettgewebe eine wichtige Rolle, von dem Entzündungs- und Botenstoffe freigesetzt werden. Die Hormone Leptin und Ghrelin senden ihre Signal ans Gehirn, und dort werden aufgrund der signalisierten Mangelsituation der Stoffwechsel und die Thermogenese auf Sparflamme geschaltet, sagte Professor Aria Sharma aus Edmonton/Kanada, anlässlich einer Fachpressekonferenz von Novo Nordisk anlässlich der Obesity Days in Frankfurt. Er zitierte eine australische Studie, in der ein Jahr nach erfolgreicher Gewichtsreduktion die veränderten Leptinspiegel noch nachgewiesen wurden. Andere Untersuchungen belegen, dass auch nach sechs Jahren der Stoffwechsel noch reduziert arbeitet. Aufgrund dessen ist ein erneuter Gewichtsanstieg physiologisch programmiert und wird konstant begünstigt. (mehr …)