Adipositas erhöht Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs
Übergewichtige Frauen, bei denen sich der Großteil des Gewichts im Bauchraum angesammelt hat, haben offenbar ein bis zu 70% höheres Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Bisher gingen Wissenschaftler stets davon aus, dass sich das Risiko eher bei Männern erhöht, nicht jedoch bei Frauen.
Nun kommt eine Studie des Karolinska Instituts in Stockholm zu diesem überraschenden Ergebnis. An der Untersuchung waren fast 140.000 US-amerikanische Frauen beteiligt. Wie sich nach Auswertung der Daten zeigte, entwickelten 251 Frauen einen Bauchspeicheldrüsenkrebs (Fachbezeichnung: Pankreaskarzinom). Nachdem andere Risikofaktoren wie etwa das Rauchen berücksichtigt waren, errechneten die Wissenschaftler, das die Erkrankung um 70% eher bei den Frauen mit dem höchsten Taille-Hüft-Verhältnis auftrat. In den USA ist Bauchspeicheldrüsenkrebs die sechsthäufigste Todesursache bei einer Krebserkrankung.
Das Fatale beim Pankreaskarzinom ist, dass die Erkrankung in den Anfangsstadien meist keine typischen Beschwerden verursacht und damit erst sehr spät entdeckt wird. Oft hat der Tumor dann schon zu Tochterabsiedelungen (Fachbezeichnung: Metastasen) geführt. Eine Behandlung ist meist nur noch sehr eingeschränkt möglich. Tatsache ist, dass nur zwei bis drei Prozent der Patienten nach der Diagnosestellung länger als fünf Jahre leben.
Das Ärzteteam um Juhua Luo geht davon aus, dass die Fettleibigkeit das Krebsrisiko durch die Beeinflussung der Insulin-Werte beeinflusst.
Eine große Fettmenge im Unterleib stehe mit erhöhten Insulin-Werten in Zusammenhang, vermuten die Wissenschaftler. Dadurch dürfte die Wechselwirkung zwischen Fettsucht und dieser Form von Krebs zustande kommen. Lesley Walker von der Hilfsorganisation Cancer Research UK betonte, dass ein Viertel aller Krebserkrankungen auf eine ungesunde Ernährung und Fettsucht zurückzuführen sei. Daher sei es von entscheidender Bedeutung, den Menschen dieses Risiko bewusst zu machen.