Gesunde Lebensmittel schützen die Leber und fördern deren Funktion
Ein reichhaltiges und immer zur Verfügung stehendes Angebot an Nahrungsmitteln mit hoher Energiedichte wird vor allem von jungen heranwachsenden Menschen bevorzugt zur täglichen Ernährung. Fast Food, Fertiggerichte und große Mengen Süßigkeiten treffen den besonderen Geschmack dieses Kollektivs.
Kontinuierliche Gewichtszunahme bis zum Erreichen eines deutlichen Übergewichts oder sogar einer Adipositas sind direkte Folgen einer unkritischen Auswahl der Lebensmittel. In der erwachsenen Bevölkerung hat dieses Fehlverhalten schon längst seine Spuren hinterlassen. Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland sind krankheitswertig übergewichtig oder adipös, und bei den jugendlichen Mädchen und Jungen unter 18 Jahren werden bereits mehr als 800 000 Betroffen gezählt.
Die gesundheitlichen Risiken dieses Fehlverhaltens sind in der täglichen Praxis des Arztes unschwer zu erkennen. Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus droht, das vermehrte Gewicht belastet die Gelenke, und die übermäßigen Fettansammlungen im Bauchraum führen zu einer Fettüberlastung der Leber, die sich zur Fettleber entwickelt und ihre Funktion als Entgiftungsstation des Körpers nicht mehr ausreichend wahrnehmen kann.
Das gemeinsame Auftreten einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und einer Fettleber verstärken sich gegenseitig und lassen die Erkrankungen immer gravierender werden. Solange das Gewicht nicht gesenkt wird, bleibt auch der Blutzuckerspiegel pathologisch erhöht, und das viszerale Fettgewebe im Bauchraum setzt der Leber mehr und mehr zu. Erst wenn mit einer modifizierten, gesunden Ernährung das Gewicht reduziert und die Bauchfettzellen abgebaut werden, kann sich auch die Leber von ihrer Fettüberschwemmung erholen.
Dass durch eine veränderte Ernährungsweise schon innerhalb von wenigen Wochen die Leberfettüberlastung dramatisch reduziert werden kann, erklärt Professor Andreas Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung, Potsdam Rehbrücke. Dazu ist es aber erforderlich, eine negative Energiebilanz zu erreichen und die krankhaft hohen Insulinspiegel zu senken.
Eine Senkung der Fettproduktion in der Leber kann erreicht werden, wenn die Nahrung wichtige Bestandteile enthält, wie beispielsweise hohe Konzentrationen ungesättigter Fettsäuren. Diese liegen u.a. im Seefisch vor und werden auch mit Olivenöl dem Körper zugeführt. Ungesättigte Fettsäuren sind in der Lage den Fettsyntheseprozess in der Leber zu hemmen.
Bevorzugt man aber vorwiegend gesättigte Fettsäuren, die in Sahne, Butter oder Speck enthalten sind, wird die Fettsynthese gefördert und die Leberzellen sind den hohen Fettmaßen ungeschützt ausgesetzt. Ungebremst entwickelt sich aus einer gesunden Leber mit hoher Entgiftungsfunktion eine Fettleber, die ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen kann.
Unterstützt würde der Leber-schützende Effekt, wenn auch der normale Haushaltszucker verändert werden könnte, so dass er die Entwicklung einer Fettleber weniger fördert. Die Ernährungsforschung beschäftigt sich intensiv mit der Entwicklung solcher Nahrungsmittel, um den Volkskrankheiten Diabetes mellitus und Übergewicht oder Adipositas frühzeitig mit gesunder Ernährung entgegen zu treten.