Körpergewicht und Risikofaktoren senken
Istanbul. In fast allen europäischen Ländern werden Übergewicht und Adipositas zum zentralen Gesundheitsproblem, und weltweit sind davon schon mehr als eine Milliarde Menschen betroffen. Diese bedenklichen Zahlen nannte Professor Alfred Wirth aus Bad Rothenfelde im Rahmen eines Satellitensymposiums von Certmedica international auf dem European Congress on Obesity (ECO) in Istanbul. Als direkte Folge dieser Entwicklung sind assoziierte Folgeerkrankungen zu erwarten, die nicht nur die Lebensqualität einschränken und die Lebenserwartung verkürzen, sondern unabsehbare gesundheitsökonomische Kosten verursachen.
Immer wenn hohe Energiezufuhr auf geringen Energieverbrauch trifft, stellt sich über kurz oder lang Übergewicht ein, dass zur Adipositas führen kann, vor allem wenn die genetische Ausstattung und der ungesunde Lebensstil das Individuum dazu prädestinieren. Das individuelle Adipositasrisiko definiert sich aus der Summe der resultierenden, multifaktoriellen Erkrankungen, wie Hochdruck, Fettstoffwechselstörung, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes. Daher braucht der individuelle Patient ein angepasstes Konzept seiner Prävention und seiner Therapie.
Basis jeder Gewichtsreduktion sind die Veränderung der Ernährung, vermehrte körperliche Aktivität sowie eine Lebensstil-Modifikation, die bei Bedarf durch Medizinprodukte, Arzneimittel oder chirurgische Maßnahmen komplettiert wird.
„Alle Strategien zur Reduktion der Energiezufuhr und zur Steigerung des Energieverbrauchs sollten angeboten und nur die Maßnahmen angewendet werden, deren Erfolg wissenschaftlich belegt ist“, so Wirth.
„Mit polyglucosaminhaltigen Lipidadsorbentien und Formula-Diäten sind nicht alle Gewichts- oder Übergewichtsprobleme zu beseitigen“, so M.Sc. Jana Willers aus Hannover, „sie leisten aber einen wirkungsvollen Beitrag zur Gewichtsreduktion und erzielen positive Wirkung auf das Metabolische Syndrom.“ Sie referierte einen randomisierten, doppelblind und plazebokontrolliert angelegten Parallelgruppenvergleich, der den Erfolg einer Gewichtsreduzierungsmaßnahme über 12 Wochen dokumentiert. Dazu erhielten 120 Teilnehmer eine proteinreiche Formuladiät (formoline eiweiß-diät) als Mahlzeitenersatz. Zusätzlich erhielt eine Hälfte der Teilnehmer Polyglucosamin formoline L112 in der gewichtsstabilisierenden Dosis von 1 x 2 Tabletten täglich, während die andere Hälfte ein Placebo einnahm. In dem vergleichsweise kurzen Zeitraum war in beiden Gruppen eine relevante und signifikante Gewichtsreduktion erreicht worden, die in der Gruppe mit formoline L112 um 0,7 kg höher ausfiel. Weil damit auch die Blutfettwerte wie Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und Triglyceride dem Normbereich angenähert wurden, sind die Risikofaktoren für ein metabolisches Syndrom deutlich niedriger.
Im Klimakterium lässt sich das Übergewicht bei vielen Frauen nur schwer reduzieren, und viele kämpfen vergeblich um die Normalisierung ihres Körpergewichts. Dieses Kollektiv wurde von Dr. Wolfgang Grebe mit dem formoline-Konzept therapiert, und ein strukturiertes Gewichtsreduktionsprogramm angeboten. Die tägliche Fettzufuhr wurde reduziert und eine Umstellung der täglichen Ernährung, verbunden mit erhöhter sportlicher Aktivität, eingeleitet. 25 Teilnehmerinnen erhielten zweimal täglich zwei Tabletten des polyglycosminhaltigen fomoline L112. Zusätzlich wurde eine der drei Hauptmahlzeiten durch eine hochwertigen formoline eiweiß-diät ersetzt. Täglich sollten 25 Minuten mit dem Thera-Band® nach den Vorgaben der formoline-Trainings-DVD trainiert werden, und das Bewegungselement Spaziergang war auf eine Stunde täglich festgelegt. Dieses Programm wurde über sechs Monate beibehalten und die Teilnehmerinnen konnten auf diese Weise durchschnittlich 13,4 kg Gewicht reduzieren und ihren BMI um 5 Punkte senken. Fast alle hatten vorwiegend Körperfett verloren, was sich am geringeren Bauchumfang von ca. sechs cm nachweisen lässt. Der Verlust an Fettmasse spiegelte sich bei 22 der 25 Teilnehmerinnen zugunsten der körpereigenen Muskelmasse wider, die um ca. 8 Prozent erhöht werden konnte. „Weil die Muskulatur an der Energieverbrennung wesentlichen Anteil hat, ist dieser Erfolg besonders hoch zu bewerten“, sagte Dr. Grebe.
Professor Otto stellte in Istanbul Studienergebnisse von formoline L112 gegen Orlistat 60 mg vor. Hier konnten bei beiden Substanzen in etwa gleichwertige Gewichtsverluste von ca. 5 kg nach 12 Wochen Therapie erreicht werden.
Die Fachgesellschaften empfehlen zur Gewichtsnormalisierung die Reduktion der Fettzufuhr und auch eine Senkung der täglichen Energieaufnahme. Eiweiß-Produkte als Mahlzeitenersatz schützen vor dem Verlust von körpereigenen Proteinen in einer Diätphase und unterstützen gleichzeitig den durch vermehrte sportliche Betätigung angestrebten Muskelaufbau. Führen die Bemühungen nicht zu einem zufriedenstellenden Erfolg, können fettabsorbierende Medizinprodukte eingesetzt werden. Ein Faserstoff aus Polyglucosamin verringert die Resorption von Fetten aus der normalen Mahlzeit, indem es die Fette im Darm adsorbiert (an sich bindet wie ein Löschblatt). Damit gelangt das Fett nicht zur Verstoffwechslung und wird auf natürlichem Weg wieder ausgeschieden.