Salzarme Kost ist Prävention bei hohem Blutdruck
Bluthochdruck wird in der Medizin als Hypertonie bezeichnet und beschreibt eine Gefäßsituation, die ernsthafte medizinische Erkrankungen nach sich zieht. An erster Stelle wird ein Angriff auf das Herz-Kreislaufsystem befürchtet, dem dauerhaft zu hohen Druck auf die Gefäßwände folgen Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt und/oder Schlaganfall, die als bedrohliche gesundheitlichen Konsequenzen eintreten können.
Nach Angaben der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) ist die Hypertonie eine der häufigsten Erkrankungen weltweit, von der ca. 1,3 Milliarden Menschen betroffen sind. In der deutschen Bevölkerung leiden mehr als 30 Prozent an einer Hypertonie, deren prozentualer Anteil mit zunehmendem Lebensalter immer weiter steigt. Das ist auch ein Grund dafür, dass bei Patienten jenseits des siebzigsten Lebensjahrs drei von vier Personen mit einer hypertonen Gefährdung leben.
Optimal sind die Blutdruckwerte, wenn sie systolisch 120mm /Hg und diastolisch bei 80 mm/HG liegen; noch toleriert werden sie bis zu einem Grenzwert von 140/90 mm/Hg. Ab diesem Wert sollte bereits medikamentös oder durch Allgemeinmaßnahmen (gesunde Ernährung, vermehrte körperliche Aktivität) der Erkrankung entgegengewirkt werden.
Konkrete Symptome macht ein hoher Blutdruck meist kaum oder gar nicht, mit dem Resultat, das viele Hochdruckerkrankungen viel zu spät bemerkt und diagnostiziert werden und viel zu lange unbehandelt bleiben.
Neben Übergewicht oder Adipositas, Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung, Alkoholkonsum, Rauchen und Stressbelastung wird insbesondere ein zu hoher Salzverzehr für den Blutdruckanstieg ursächlich verantwortlich gemacht. Empfohlen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wird ein Salzverbrauch, der täglich nicht mehr als 6 g Kochsalz betragen soll. Festgestellt wurde in Deutschland, dass Männer täglich durchschnittlich 10 g und Frauen 8,4 g Salz aufnehmen.
Wissen und kennen sollte man auch die verdeckten Salzmengen in hochverarbeiteten Lebensmitteln, in Käse und Milchprodukten, in Fleisch und Wurstwaren, in Soßen und Gebäck zum Knabbern. Unser Brot, die Brötchen und nahezu alle Backwaren sind mit Speisesalz gewürzt, hinzu kommen die Natrium-enthaltenden Konservierungsstoffe, die mit berücksichtig werden sollten im Ernährungsplan – vor allem, wenn bereits ein Bluthochdruck festgestellt wurde.
Fast alle Konservierungsstoffe, die auf den Verpackungen der meisten Lebensmittel als Zusatzstoffe aufgelistet werden müssen, enthalten einen mehr oder wenigen hohen Salzanteil.
Amerikanische Wissenschaftler haben in einer Studie 118 Probanden mit natriumreicher Kost und 95 Probanden mit natriumarmer Kost versorgt; nach einer festgelegten Zeit wechselten die Gruppen von natriumreicher cross-over zur natriumarmer die Kost und umgekehrt. Vor Studienbeginn und am Ende jeder Behandlungsphase wurde eine 24-Stunden Blutdruckmessung bei den Teilnehmern vorgenommen. Insgesamt war in der jeweiligen Gruppe mit natriumarmer Kost eine deutliche Senkung des systolischen und des diastolischen Blutdruckwerte festzustellen.
Nach Ansicht des Studienleiters hat die strenge Salzrestriktion zu einer klinisch bedeutsamen Blutdrucksenkung geführt, die vergleichbar war mit einer medikamentösen Erstbehandlung.