Droht adipösen Menschen mit Diabetes eine Multiorganerkrankung
Schweres Übergewicht und Adipositas bergen ein hohes Risiko für die betroffenen Personen. Geht es initial vielleicht noch darum das Gewicht zu reduzieren, um wieder eine normale Kleidergröße zu erreichen, wird die Erkrankung im weiteren Verlauf zur Gefahr für das Herz-Kreislauf-System, für Lungenerkrankung mit Atemnot und Schlafapnoe, für das Verdauungssystem und nicht zuletzt für die Destruktion von GelenkenGanz im Vordergrund stehen bereits früh einsetzende Stoffwechselstörungen, die Diabetes verursachen oder Fettstoffwechselerkrankung hervorrufen können.
Damit baut sich ein multifaktorielles Krankheitsgeschehen auf, welches der besonders sorgfältigen Diagnostik und konsequenten Therapie bedarf. Hat sich ein Bluthochdruck, ein Diabetes, eine Leber- oder Fettstoffwechselerkrankung bereits manifestiert, wird eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aller medizinischen Fachrichtigen angezeigt. Es kann dadurch verhindert werden, dass einerseits nur der Diabetes und die Gewichtsreduktion als Therapieziel einzelner Ärzte festgelegt sind, sondern sämtliche Begleiterkrankungen, die den Menschen mit Adipositas und Typ 2-Diabetes bedrohen, können im Auge behalten, und angepasst an den Verlauf regelmäßig untersucht und behandelt werden. Frühzeitiges erkennen und rechtzeitige Intervention bei solchen Risikopatienten kann das Auftreten der Krankheitsprogression verhindern oder zumindest verringern.
Viele Menschen mit Diabetes und/oder Adipositas entwickeln eine chronische Herzinsuffizienz, die Nieren und die Leber können geschädigt werden, und der Nachtschlaf wird wegen der oft begleitenden Schlafapnoe regelmäßig wegen Sauerstoffmangels unterbrochen. Das bedeutet eine zusätzliche Herz-Kreislaufbelastung in der Nacht. Jede therapeutische Maßnahme sollte auch dem Schutz der extrem belasteten Organe dienen,
Es gibt Folgeerkrankungen der Adipositas und des Typ 2-Diabetes, die von hoher Relevanz sind, wie beispielsweise die Entwicklung einer Fettleber oder Leberzirrhose, die Lungenbeteiligung wie eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), und eine chronisch-systemische Inflammation, die von den Fettzellen ausgeht sowie ein direkter Zusammenhang für manche Krebserkrankungen sind als Komorbidität bekannt. Die Summe der Begleit- und Folgeerkrankungen bedarf der engen Zusammenarbeit aller ärztlichen Disziplinen, um eine wirksame Prävention einzuleiten und weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren zu vermeiden. Sinnvoll in diesem Zusammenhang wäre es die Risiken der unterschiedliche Begleiterkrankungen herauszuarbeiten, sie zu bestimmten Patientengruppen zusammenzufassen und daraus zu analysieren, welche Maßnahmen zur Prävention von Komplikationen in den unterschiedlichen Gruppen am besten geeignet sind, um daraus dem jeweiligen Kollektiv diejenige Behandlung zuzuordnen, von denen sie am meisten profitieren.