COVID-19: Gefahr für Lunge und Gefäßsystem
Für die gravierenden Langzeitkomplikationen einer COVID-19 Infektion sind besonders die Schädigung von Blutgefäßen ausschlaggebend. Nach Ansicht von Experten der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin e.V. (DGG) kann es mit den Schädigungen der Blutgefäße zu Blutgerinnseln kommen, wie während einer Online-Konferenz berichtet wurde.
Die Experten der DGG schließen sich der Meinung des Robert -Koch-Instituts an, dass bei der Therapie des Coronavirus nicht nur entzündungshemmende und virenbekämpfende Medikamente eingesetzt werden sollten, sondern auch Gerinnungshemmer. Besonders denjenigen Patienten mit Gefäßerkrankungen wird dringend zu einer Impfung geraten.
Die Zahlen der Corona-Pandemie sprechen Bände: Mehr als 228 Millionen Infizierte und nahezu 4,7 Millionen Todesfälle kennzeichnen die gewaltige medizinische, politische und humanitäre Herausforderung der Pandemie.
Initial stehen bei dieser Infektion die Atemwegserkrankungen im Vordergrund, als Hauptursache für die Ausprägung und die Langzeitkomplikationen dieser Infektion ist aber die primäre Schädigung der Gefäße, indem sich eine Entzündung der Gefäßwände manifestiert, in deren Folge sich Thrombosen aufgrund der verstärkten Gerinnungsneigung einstellen können. Die Korrelation von Gefäß- und Lungenbeteiligung bei Covid-19-Patienten kann zu Mikroangiopathien (Schäden an den kleinsten Gefäßen) führen, die als ein weiteres Phänomen schwere Lungenerkrankungen bis hin zum Lungeninfarkt auslösen können.
Entzündungen der Gefäße können ein Prädiktor sein für schwerwiegende Komplikationen, zu denen Thrombosen, Lungenembolie, Schlaganfall oder arterielle Verschlusskrankheiten an den Armen oder Beinen gerechnet werden.Hospitalisierte Covid-19-Patienten erleiden bis zu 25 Prozent venöse Thromboembolien; die Lungenembolie ist mit 20 Prozent in diesem Kollektiv sehr hoch. Aufgrund dieser drohenden Gefäßkomplikationen wird dringend empfohlen, Patienten mit vorbestehender Gefäßerkrankung unbedingt zu impfen