Weitere Therapieoption der Adipositas!
Daten zeigen, dass etwa 20 Prozent der Erwachsenen adipös (BMI > 30) und 40 bis 50 Prozent übergewichtig sind. Von der WHO wird die Adipositas mittlerweile als das weltweit wichtigste Gesundheitsproblem eingestuft, weil die daraus resultierenden gesundheitlichen Folgeprobleme wie das Metabolische Syndrom etc. einen großen Teil der erwachsenen Weltbevölkerung betreffen und entsprechend hohe Kosten verursachen werden.
Dem stehen eine Vielzahl von Diäten und Ernährungstipps von Fachgesellschaften und der Presse gegenüber, die nicht verhindern, dass das Heer der Adipösen und Übergewichten ständig weiter zunimmt. Besonders besorgniserregend ist, dass dieser Trend schon im Kindes- und Jugendalter zu beginnen scheint.
Wie Frau Dr. Gola anlässlich einer kürzlichen Fortbildung in Berlin ausführte, sollte eine Gewichtsnormalisierung durch eine gesunde Mischkost, eventuell unterstützt durch eine Formula-Diät, erreicht werden. Sie wies auch darauf hin, dass eine ausreichend proteinreiche Ernährung das häufige Naschen weitgehend verhindere.
Als eine der erfolgreichen Methoden zur Adipositastherapie konnten sich aufgrund der positiven Erfahrungen von Ernährungsexperten Eiweißkonzentrate (z. B. formoline eiweiß-diät, in Apotheken) im Sinne einer Formula-Diät etablieren. Der Anwender ersetzt mit ihnen Mahlzeiten. Diese Produkte sind einfach und bequem im Alltag und im Beruf zu integrieren. Allerdings sollte denjenigen Produkten der Vorzug gegeben werden, die die Richtlinien der Diätverordnung (§ 14a DiätV) erfüllen. Eine besonders hohe biologische Eiweißwertigkeit ist ein Beleg für eine hohe Produktqualität. Solche Diätprodukte enthalten Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente in einem vom Gesetzgeber festgelegten Mengenbereich. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Organismus trotz Diät mit allen essentiellen Nährstoffen versorgt wird und eine mögliche Mangelernährung vermieden wird, wie sie beispielsweise im Rahmen von „FDH“ oder einseitigen Diäten auftreten kann.
Ein weiterer Vorteil einer proteinreichen Ernährung im Vergleich zu kohlenhydratreichen oder fettreichen Speisen ist der vergleichsweise höhere Sättigungsgrad. Darüber hinaus wirkt sich eine proteinreiche Nahrung positiv auf die körpereigene Thermogenese aus. Sie liegt bei zwei bis vier Prozent unter Fettzufuhr, bei vier bis sieben Prozent unter Kohlenhydratzufuhr und sogar bei 18 bis 25 Prozent bei Proteinzufuhr. Außerdem hält dieser thermodynamische Effekt nach proteinreicher Mahlzeit etwa doppelt so lange an im Vergleich zu kohlenhydrat- oder fettreichen Mahlzeiten.
Weitere Stoffe, die eine Gewichtsreduktion zusätzlich unterstützen können sind L-Carnitin und Tryptophan.
L-Carnitin spielt eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel als Carrier von langkettigen Fettsäuren. Es bringt diese in die Mitochondrien hinein und leitet sie nach der Nutzung wieder aus ihnen heraus. Gerade im Rahmen einer fleischarmen oder vegetarischen Diät ist eine optimale, nutritive Carnitinversorgung meist nicht gewährleistet. Durch einen Mahlzeitenersatz, der wie die formoline eiweiß-diät Carnitin enthält, kann der Energiestoffwechsel trotz Diät nahezu unbeeinflusst erfolgen.
Die Aminosäure Tryptophan ist eine Vorstufe des Neuromodulators Serotonin. Sie kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und dient dort zur Produktion von Serotonin. Unter den üblichen Diäten wird Tryptophan meist vermindert zugeführt. In der vorgestellten Diät wurde es deshalb zusätzlich beigefügt. Das Serotonin, also der aus Tryptophan vom Gehirn gebildete Botenstoff beeinflusst u.a. den Appetit und die Stimmung dahingehend, dass unter ausreichender Zufuhr der Appetit und die Motivation zu essen abnehmen. Daher wird die Gewichtsabnahme mittels einer tryptophanreichen Diät durch die länger anhaltende Sättigung leichter und gleichzeitig bleibt die gute Laune erhalten.
Eine bedarfsdeckende Ernährung von etwa 1200 bis 1800 kcal täglich lässt sich durch drei Portionen der Eiweiß-Diät sichern, wenn sie nach den Zubereitungsempfehlungen vorbereitet wurde. Zusätzlich sind frisches Obst, Gemüse, fettarme Milchprodukte oder Salat mit magerem Fleisch oder Fisch empfehlenswert. Eine langsame und von den Fachgesellschaften als empfehlenswert eingestufte Gewichtsreduktion kann so problemlos eingeleitet werden. Frau Dr. Gola wies auf der gleichen, bereits genannten Veranstaltung auch darauf hin, dass eine ausreichende Proteinzufuhr in einer skandinavischen Studie die Reduktion des viszeralen Fettgewebes vorantrieb. Dies ist im Hinblick auf die Prognose des metabolischen Syndroms von besonderer Bedeutung. Besonders stark übergewichtige Patienten mit vorrangig viszeraler Fettverteilung können durch eine solche Eiweiß-Diät profitieren. Nach Beendigung der Gewichtsreduktion kann dem Jo-Jo-Effekt durch einen gleitenden Übergang zur gesunden Ernährung mit niedriger Energiedichte und ausreichender Zufuhr von Mikronährstoffen entgegengewirkt werden.
Dies ist dergestalt umzusetzen, dass zunächst eine Woche bis zu drei Diätmahlzeiten eingesetzt werden, in der darauf folgenden Woche nur noch zwei Diätmahlzeiten und schließlich nur noch eine Diätmahlzeit täglich. Daneben kann sich der Anwender darauf konzentrieren, seine Ernährung nach den Vorgaben der Ernährungsspezialisten im Sinne einer fettreduzierten Mischkost umzustellen. Mit dieser Vorgehensweise kann eine nach Beendigung der Diätphase durch Rückkehr zu alten Gewohnheiten zu beobachtende Gewichtszunahme vermieden werden.
Ein proteinreicher Mahlzeitenersatz wie beispielsweise die formoline eiweiß-diät liefert abnehmwilligen Übergewichtigen eine praxisnahe und anwenderfreundliche Unterstützung zur Gewichtsreduktion. Viele Studien belegen, dass die Motivation über den Erfolg einer Diät entscheidet. Daher ist es von großer Bedeutung, dass sich schnell ein Diäterfolg einstellt. Mit einer solchen Diät, die definierte Nahrungsmengen gut kalkulierbar und umsetzbar zur Verfügung stellt, ist dieses Vorhaben relativ bequem umsetzbar. Die Anwender werden auf ein 4-stufiges Ernährungskonzept in der Produktbeilage hingewiesen. Nach der Anfangsphase mit dem Ersatz von bis zu drei Hauptmahlzeiten durch das Konzentrat sollen diese Diätmahlzeiten nach und nach durch normale, gesunde und vitalstoffreiche Mahlzeiten ersetzt werden. So kann eine Verhaltensänderung eingeleitet werden. Nur durch die Umsetzung eines solchen Konzeptes lässt sich ein nachhaltiger Erfolg der Gewichtsreduktion sichern. Ohne Verhaltensänderung und Änderung der Ernährung kann sich die erreichte Gewichtsreduktion nicht stabilisieren. Nur 5 % aller Personen, die eine Gewichtsreduktion erfolgreich durchgeführt haben, können dieses neue Gewicht fünf Jahre halten.
Die Gewichtsreduktion soll eine Steigerung der physischen Aktivitäten begleiten, die auch in der nachfolgenden Stabilisierungsphase aufrechterhalten bleiben sollte. Dabei ist es laut Expertenmeinung unerheblich, ob es sich dabei um Walking oder Gartenarbeit handelt. Wichtig ist nur, dass zusätzlich durch die Aktivitätssteigerung der Kalorienverbrauch gesteigert wird. Das formoline-Team hat hierzu mit der Universität Tübingen zusammen ein Sportprogramm erarbeitet, das nun als DVD zur Verfügung steht. Da Übergewicht immer ein Bilanzproblem von aufgenommener und verbrauchter Energie darstellt, setzt eine erfolgreiche Gewichtsabnahme und Gewichtsstabilisierung die Bereitschaft des betroffenen Übergewichtigen voraus, nicht nur schlechte Angewohnheiten zu ändern, sondern auch neue, gesunde Gewohnheiten einzuüben und daran festzuhalten.