Mehr Bewegung und gesundes Essen sind effektive Mittel bei nicht-alkoholischer Fettleber
Das Risiko einer Fettleber wurde in der Vergangenheit fast nur den Alkoholikern attestiert. Inzwischen hat sich aber herauskristallisiert, das Übergewichtige und Adipöse viel häufiger als Alkoholiker eine Fettleber entwickeln und dadurch Leistungsstörungen und mentale Probleme entwickeln können.
In den modernen Industrienationen steigt die Zahl der Übergewichtigen und Adipösen kontinuierlich an. In erster Linie droht Ihnen die Entstehung eines Diabetes mellitus, weil der Glukosemetabolismus und der Fettstoffwechsel mit zunehmendem Fettgewebe nachhaltig gestört werden. Neben den Begleit- und Folgeschäden des Diabetes mellitus rücken zunehmend häufiger die Auswirkungen des vermehrten viszeralen Fettgewebes auf die Leber in den Fokus der adipositasbedingten schweren Erkrankungen.
Inzwischen ist die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) hierzulande die häufigste Lebererkrankung. Wird diese nicht erkannt und infolgedessen nicht behandelt, steigt das Risiko einer fibrotischen Umbildung der Leberzellen, in deren Folge auch die Gefahr für ein Leberkarzinom deutlich ansteigt.
Während in im Kollektiv der Senioren jenseits des 70. Lebensjahr jeder dritte von einer nicht-alkoholischen Fettleber betroffen ist, befinden sich sich im Kollektiv der Typ 2-Diabetiker 70 Prozent in dieser prekären Situation. Bei rund der Hälfte der Betroffenen sei die Erkrankung schon weit fortgeschritten und haben das Lebergewebe narbig verändert, so Professor Christian Trautwein, Direktor der Medizinischen Klinik III der Universität Aachen. Diese Narben sind Zeichen der Leberfibrose, durch deren weiteres Fortschreiten die Leberzellen ihre Entgiftungsfunktionen verlieren.
Verantwortlich für den Anstieg der nicht-alkoholischen Fettleber werden ein falscher Lebensstil mit hochkalorischen Lebensmitteln und zu geringer körperlicher Aktivität gemacht. Die Empfehlungen zu Leberentlastungen lauten daher wie bei anderen Wohlstandserkrankungen: weniger hochkalorisches und mehr gesundes Essen und deutlich mehr körperliche Aktivität und Sport. Effektiv ist dies zur Gewichtsreduktion und bereits 10 Prozent weniger Körpergewicht verbessern die Laborwerte und den Gewebebefund. Auf diese Weise kann sich binnen eines Jahres die Leber vollständig erholen; vorausgesetzt die Leberveränderung wird frühzeitig festgestellt und der Lebensstil konsequent umgestellt.
Es geht bei der Empfehlung nicht um strikte Diät, sondern um die eine Umstellung der Ernährung auf mediterrane Diät mit reduziertem Kohlenhydratanteil, vorwiegend pflanzliche Kost mit hochwertigen Ölen, Samen und Nüssen als Fettlieferanten und geringerem Fleischverzehr. Regelmäßige moderate körperliche Betätigung reicht bereits aus, um messbare Stoffwechseleffekte zu erzielen, so Trautwein.
DGVS: Ernährungstipps für eine gesunde Ernährung
- Kohlenhydratarme Ernährung mit frischen und überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln (Mittelmeer-Diät)
- Fleischverzehr reduzieren, vor allem rotes Fleisch, mit mehr Fisch als gute Alternative
- Gesunde Fettlieferanten sind Olivenöl, Nüsse und Samen
- Vorsicht bei Fruchtzucker, weil übermäßiger Verzehr die Leber angreift, z.B. Softdrinks, Fruchtsäfte und mit Fructose gesüßte Fertignahrung
- Drei bis fünf Tassen Kaffee tun der Leber gut, nicht jedoch grüner Tee
- Fertigprodukte sollten möglichst komplett vom Speiseplan gestrichen werden