Mediterrane Ernährung schützt
Als die am besten untersuchte Ernährungsform gelten Mediterrane Mahlzeiten. Das haben zahlreiche Studien gezeigt, die besonders das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen adressierten. In den Mittelmeerländern wie Italien und Griechenland ist das Herz-Kreislaufrisiko nämlich deutlich geringer als in anderen europäischen Nationen, und ein direkter Zusammenhang wird daher zur mediterranen Nahrungsformen gesehen.
Seit einiger Zeit treten auch die Hinweise auf ein reduziertes Karzinomrisiko bei dieser Ernährungsform immer deutlicher in den Vordergrund der wissenschaftlichen Diskussion.
Untersucht man die Hauptbestandteile der Mittelmeerdiät, so zeigt sich ein hoher Verbrauch an Hülsenfrüchten, viel gesundes Gemüse und Getreideprodukte, natives Olivenöl, Nüsse, Fisch und andere Meeresfrüchte sowie reichlich frisches Obst stehen auf dem Speiseplan. Verbunden mit den gesunden Zutaten für die Mahlzeiten ist auch der oft zum
Essen genossene Rotwein in moderaten Mengen.
Weniger beliebt sind in diesen südeuropäischen Ländern große Fleischportionen und nur ein mäßiger Gebrauch von Milch und Milchproduktenwird gesehen. Es wurden groß angelegte Metaanalysen durchgeführt, die sich intensiv mit mehreren Beobachtungsstudien auseinandersetzten, um die Adhärenz der Mediterranen Diät mit dem Karzinomrisiko und der Sterblichkeitsrate aufgrund einer Krebserkrankung, festzustellen.
In diesem Zusammenhang bedeutete Adhärenz mit Mediterraner Kost, in welchem Ausmaß das Verhalten der TeilnehmerInnen mit der empfohlenen Ernährung übereinstimmte. Dabei fiel besonders ins Auge, dass eine hohe Adhärenz mit mediterraner Kost das Risiko an Dickdarmkarzinom zu erkranken um 14 Prozent senken konnte. Ebenfalls wurde ein Zusammenhang mit leicht geringerem Auftreten von Brustkrebs, Magenkarzinom und Prostatakrebs konstatiert.
Um den Stellenwert des Rotweins in der Mediterranen Ernährung zu evaluieren, ergaben die Studienauswertungen, dass ein moderater Alkoholkonsum, meist handelte es sich um Rotwein, mit einem verringerten Karzinomrisiko assoziiert ist. Wurde Rotwein und andere alkoholische Getränke in größeren Mengen konsumiert, stieg das Karzinomrisiko in diesem Kollektiv deutlich an.
Nach dem neuesten Bericht des World Cancer Research Fund aus 2018 liegt eine überzeugende Evidenz für die Korrelation zwischen alkoholischen Getränken und Mund-, Rachen und Kehlkopfkrebs vor. Völlig fehlt aber noch die überzeugende Evidenz für den Zusammenhang von Rotweinkonsum und den verschiedenen Krebserkrankungen. Es wäre wünschenswert, wenn zukünftige Studien den Zusammenhang zwischen Rotwein- und Weißweinkonsum und verschiedenen Karzinomen evaluieren könnten.