Glukose und Fructose können zur Leberverfettung beitragen
Adipositas ist nach wie vor der stärkste Risikofaktor für die Entstehung eines Typ 2-Diabetes. Diese Diabetesform war in der Vergangenheit mit der Bezeichnung „Altersdiabetes“ belegt, der regelmäßig mit starkem Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen verbunden war. Inzwischen hat sich das Altersspektrum verschoben und es werden stark übergewichtige Kinder beim Arzt oder in der Klinik vorgestellt, die bereits im Vorschulalter die klassischen Symptome eines Altersdiabetes aufweisen.
Niedrige Kalorienzufuhr und mehr körperliche Bewegung sind die gängigen Empfehlungen um Übergewicht und Typ 2-Diabetes entgegen zu wirken. Die Ziele solcher Mahnungen sind aber durchaus nicht von Erfolg gekrönt, selbst eine moderate Gewichtsreduktion wird erneut zu noch höher anwachsendem Körpergewicht , wenn wieder die gewohnte (Fehl)Ernährung und Bewegungsverweigerung aufgenommen wird. Die vom Körper als Notsituation empfundene Zeit des „Hungerns“ wird vom Stoffwechsel direkt durch die Senkung des Grund-Energieverbrauchs (Grundumsatz) beantwortet. Jede aufgenommene Kalorie wird dann dem Körper als Energie zur Verfügung gestellt.
Immer wieder wird ein Nahrungsmittel herausgegriffen, dem die größte Verantwortung für die Gewichtszunahme zugeteilt wird. Einmal sind es die Kohlenhydrate, besonders der Zucker, dann wiederum ist wieder einmal die Fettzufuhr als Auslöser einer Adipositas verantwortlich. Fünf Mal täglich Obst und Gemüse essen sind beliebte Empfehlungen, zu denen andere Meinungen wieder vor dem vielen Fruchtzucker warnen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Saccharose als Kombination aus Fruktose und Glukose aufgrund dieser Zusammensetzung für bestimmte Stoffwechselprozesse ungünstig ist. Fruktose kann die Bildung einer Fettleber begünstigen und trägt auch zur verbreiteten Insulinresistenz bei.
„Auch wenn die Gesamtkalorienzahl die Hauptrolle bei der Adipositas-Entstehung spielt, trägt Zucker aufgrund seiner Zusammensetzung in mehrfacher Hinsicht dazu bei“, sagte Professor Andreas Pfeifer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke. Ursache dafür ist im oberen Dünndarm von Glukose stimuliertes Hormon (GIP = glukoseinduziertes insulinotropes Hormon), und dies fördert die Insulinresistenz und die Entwicklung einer Fettleber.
An der Bildung einer Fettleber ist aber auch die Fructose (Fruchtzucker) beteiligt, führt der Ernährungsforscher aus. In hoher Dosis stimuliert der Fruchtzucker die Fettsynthese in der Leber, wie in großen epidemiologischen Studien gezeigt wurde. Bei Kindern
Konnte bereits eine kurzfristige Einschränkung der Fructoseaufnahme zu einer schnellen Verbesserung der Fettleber führen. Wichtig ist es auch zu wissen, dass durch hohe Fructosezufuhr der Harnsäurespiegel ansteigt, und dieser kann bekannter Weise eine Gicht auslösen oder zu Stoffwechselstörungen mit erhöhtem Blutdruck und einer Insulinresistenz einhergehen.